Was ist Homöopathie?

Die Homöopathie hat eine lange Geschichte. Bereits im griechischen Altertum setzte Hippokrates homöopathische Mittel wie weißen Germer (Veratrum album) gegen die Cholera eingesetzt. Dabei spielte die Dosierung eine wichtige Rolle, weil dieses Mittel in zu starker Dosierung Durchfall herbeiführt, in schwächerer Dosierung aber die Cholera lindern konnte.

Samuel Hahnemann und die Geschichte der Homöopathie © Georgios Kollidas
Samuel Hahnemann und die Geschichte der Homöopathie © Georgios Kollidas

Auch in der Bibel sind schon Praktiken beschrieben, die an die Homöopathie erinnern. Ein Beispiel ist eine Metallschlange, die Moses anfertigen ließ, die von Patienten angeschaut werden sollte, die eine Schlangenbiss davontrugen.

Die weitere Entwicklung zeigte sich in magischen Aktivitäten des Mittelalters, die auf dem Ähnlichkeitsprinzip basierten. So wurde in Ritualen eine Hasenpfote eingesetzt, um die Laufgeschwindigkeit zu erhöhen oder es wurde ein Zauber für Stärke durchgeführt, bei dem ein Bärenzahn zum Einsatz kam.

Die Heilkunde dieses Zeitalters widmete sich der Signatur-Lehre. Es wurden besondere Pflanzenkennzeichen untersucht und aufgezeichnet, um herauszufinden, für welchen medizinischen Einsatz diese geeignet sind. Johanniskraut besitzt zum Beispiel einen roten Saft, der die Heilkundigen zu der Schlussfolgerung brachte, dass das Kraut bei der Behandlung blutender Wunden eingesetzt werden kann.

In späteren Zeiten wurden durch Samuel Hahnemann recht drastische Behandlungsmethoden eingesetzt. Patienten wurden durch Aderlass behandelt oder es wurden sehr giftige Substanzen oder stark wirkende Abführmittel verabreicht. Diese Behandlung hatte in vielen Fällen eine weitere Schwächung der Patienten zur Folge.

Samuel Hahnemann und die Entdeckung der Homöopathie

Die Biographie Samiel Hahnemanns gibt Aufschluss über die Entdeckung der Homöopathie. Er führte Selbstversuche durch, um das Ähnlichkeitsprinzip (Similia similibus curentur) zu erproben und die Wirksamkeit von Substanzen zu erforschen, wenn sie potenziert verdünnt wurden.

Hahnemann war ein Verfechter von gesunder, ausgewogener Ernährung und befürwortete die Bewegung an der frischen Luft. Außerdem sprach er sich für eine bessere Hygiene aus. Allein diese Grundsätze führten zu den großen Erfolgen, die Samuel Hahnemann für sich verzeichnen konnte.

Noch während der Wirkungszeit Hahnemanns verbreitete sich die Homöopathie und fand viele Anhänger. Ihr Einsatz erweiterte sich schnell auf Deutschland und Europa, später in Amerika und auch in Asien.

Die Weiterentwicklung dieser Behandlungsmethoden wurde durch bekannte Schüler Hahnemanns vorangetrieben. So wurde Dr. Quinn, ein britischer Arzt durch die Homöopathie geheilt und verschrieb sich fortan dieser Forschungen. Im Jahre 1832 eröffnete Quinn eine eigene Praxis der Homöopathie in London und 17 Jahre später wurde ein homöopathisches Krankenhaus eröffnet. Weitere Schüler Hahnemanns waren Canstantine Hering, ein praktizierender Homöopath in Amerika, der das „Heringsche Gesetz“ aufstellt. Dr. James Tyler Kent entwickelte die Lehre der Konstituionstypen und der Brie Richard Hughes baute auf den Lehren Kents auf.

Die zwei Typen der Homöopathie

Auseinandersetzungen in der Auffassung von Gelehrten, die die Homöopathie einsetzten, führten zu einer Spaltung in zwei Bereiche der Homöopathie. Um das Jahr 1920 herum geriet die Homöopathie in Vergessenheit, da die Zerwürfnisse und Spaltungen zu einer Schwächung dieser Heilkunde führten.

Die moderne Homöopathie

Selbstverständlich gewann die Homöopathie im weiteren Verlauf wieder an Wichtigkeit. Heute ist die Behandlung auf Grund der guten Verträglichkeit und der zuverlässigen Wirkung beliebter denn je. Auch Schulmediziner greifen gern zu homöopathischen Mitteln.