Erfahre mehr über die Entwicklung der Heilpflanzen und die vielfältigen Einsatzgebiete. © Alexander Raths
Erfahre mehr über die Entwicklung der Heilpflanzen und die vielfältigen Einsatzgebiete. © Alexander Raths

3000 v. Chr. setzte die traditionelle chinesische Medizin (TCM) Pflanzen, Kräuter und Wurzeln ein, um sie in Form von Tee einzusetzen. Besonders die belebenden Eigenschaften dieses Gebräus wurden geschätzt. Es ist unglaublich, aber das älteste und erste Kräuterbuch entstand im Jahre 3000 v. Chr. Kaiser Shen Nung, seines Zeichens auch Arzt, war der Verfasser dieses Werkes über die Naturheilkunde. Shen Nung untersuchte 365 Pflanzen. Eine dieser Pflanze war die auch heute noch genutzte Süßwurzel. Damals wurde festgehalten, dass diese Pflanze für glatte Haut sorgt und eine stärkende Wirkung auf die Muskulatur hat und die Knochen hat. Bei Vergiftungen konnte die Süßwurzel als Gegenmittel eingesetzt werden. Auch die Massage hat ihre Ursprünge in China. Für die Massage wurden verschiedene Kräuteröle eingesetzt.

Hippokrates lebte von 460 bis 370 v. Chr. In Griechenland. Der Arzt hat sich damals einen Namen gemacht. Über ihn wurde die Massage auch im westlichen Teil der Welt bekannt. Die Gladiatoren in Griechenland wurden durch Massagen in Form gehalten, damit sie die Spiele und Kämpfe in der Arena besser bewältigen konnten. Hippokrates gilt mit Blick auf die Geschichte der Medizin als der Gründer der medizinischen Wissenschaften. Es gab keinen Arzt, der im Altertum bekannter war. Kritiker bemerken, dass kein Nachweis darüber vorliegt, ob alles Bücher aus der damaligen Zeit wirklich durch Hippokrates selbst verfasst worden sind.

Die erste Druckversion eines Kräuterbuches wurde 1483 in Rom gefertigt. Das „Herbarium“, verfasst von Apulejus Barbarus, wurde zu einem großen Werk der Naturheilkunde. In der weiteren Entwicklung kamen immer mehr Bücher zu Themen wie Kräuterheilkunde und Naturheilkunde auf den Markt. Ein berühmter Mann, der sich er Heilkraft der Natur verschrieben hatte, war Paracelsus, der von 1493 bis 1541 gelebte hat. Seine Behandlungen basierten nicht nur auf der Kräuterheilkunde, sondern er setzte außerdem auch Schwefel, Blei, Kupfer, Quecksilber oder Eisen ein. Paracelsus wurde durch viele Titel geschmückt. Er war nicht nur Alchemist und Pflanzenforscher, sondern auch Philosoph und Astronom. Paracelsus stellte einige neue Theorien ein. Er zog astronomische Gegebenheiten mit in die Heilkunde ein. Außerdem vertrat der die Meinung, dass die Wirkung von Heilpflanzen besser sei, wenn die Farbe der Pflanze oder des Krautes der Farbe der menschlichen Organe ähnelte, die nicht gesund waren. Um Entzündungen am Auge zu behandelten, wählte er zum Beispiel das Heilkraut Augentrost, da die Blüte dem Auge ähnlich sieht. Der Saft des Schöllkrauts ist von kräftig gelber Farbe. Dies setze er also gegen die Gelbsucht ein. Paracelsus prägte den Spruch, dass „allein die Dosis macht, ob ei Ding Gift ist. Alle Dinge sind Gift und nicht ohne Gift.“ Zwar wurde Paracelsus auf Grund der ungewöhnlichen Behandlungsmethoden oftmals als Außenseiter belächelt, erzielte aber sehr große Heilungserfolge und damit auch einen sehr guten Ruf. Später bezeichnete man ihn sogar als „Wunderdoktor“.

Als Drittes ist in Verbindung mit der Naturheilkunde sicherlich Hildegard von Bingen zu nennen, die von 1098 bis 1177 n. Chr. Lebte. Auch sie wurde mit zahlreichen Titeln belegt. Sie galt nicht nur als Heilige und Mystikerin, sondern auch als Prophetin und Heilkundige. Die Äbtissin widmete sich den Studien der Natur und der Heilkunst. Ihre Bücher über Kräuter und Pflanzen, das Entstehen und die Behandlung von Krankheiten, erlangen große Popularität. Für Hildegard von Bingen gab es keine einfache Krankheit, sondern sie setzte diese immer in Zusammenhang mit dem Geist eines Menschen und seinem Körper. Keines der Original-Bücher ist erhalten. Heute sind nur noch Abschriften zu finden, die im 13. Und 15. Jahrhundert angefertigt wurden.

Sowohl Hippokrates, wie auch Paracelsus und Hildegard von Bingen sind aus der Geschichte der Naturheilkunde nicht wegzudenken.