Was ist Alpenmutterwurz?
Die volkstümlich gebrauchte Heilpflanze ist eine vom Aussehen unverwechselbare Vertreterin der Doldengewächse. Man findet sie vor allem auf mageren Bergwiesen und in Höhen von 1000 bis 3000 Meter auf Gebirgswiesen. Sie ist im Alpenraum aber auch im Schwarzwald zu finden. Die Alpenmutterwurz kann bis zu 50 Zentimeter hoch werden und ihre weiß bis rotfarbenen Blüten stehen in bis zu zehnstrahligen Dolden beisammen.
Der Stängel ist dick wie der eines Rhabarbers und die Blätter sind dreifach gefiedert und laufen dünn aus. Die Sammelzeit ist April bis Oktober, dann finden sich in der Pflanze hohe Dosen von ätherischen Ölen, Vitaminen, Eiweiß und Mineralstoffen.
Sie riecht aromatisch und würzig und erinnert vom Duft her ein wenig an Fenchel oder Liebstöckel. Daher wird es nicht nur vom Weidenvieh gerne verzehrt sondern findet auch in der Küche Anwendung.
Verwendung von Alpenmutterwurz als Heilpflanze
Im Bayrischen Wald wird daraus der Bärwurz-Magenschnaps hergestellt, die Wurzeln können gekocht als Gemüsebeilage gegessen werden.
Dank seiner aromatischen Duftnote und seiner Appetit anregenden und verdauungsfördernden Wirkung wird die Alpenmutterwurz auch gerne zum Würzen von Käse und Salaten genutzt. Das Gewürzkraut kann wie frische Petersilie gehackt und zur Verfeinerung von Suppen, Soßen oder Eintöpfen verwendet werden.
Als Heilmittel verwendet wird die Alpenmutterwurz vorwiegend bei Magen- oder Verdauungsproblemen und Gebärmutterschwierigkeiten sowie zur Stärkung eingesetzt.
Aufgrund seiner milchproduktionssteigernden Wirkung wird es gerne von Frauen genutzt, die eine schwere Geburt hinter sich oder nach der Geburt Milchmangel haben. Auch bei Menstruationsbeschwerden geeignet, bietet sich ein Tee an, der aus der übergossenen Wurzel hergestellt wurde.
Die aphrodisierende und tonisierende Wirkung der Alpenmutterwurz führt dazu, dass sie auch gerne von altersschwachen oder appetitlosen Menschen konsumiert wird. Herzschwäche und Lungenverschleimung wird gelindert und alte Menschen fühlen sich wieder vital.
Ebenfalls aus der Wurzel gewonnen, kann eine Salbe bei Hautausschlägen helfen. Dafür lässt man die Wurzeln köcheln und vermengt sie anschließend mit Bienenwachs. Darunter gibt man die Tinktur. Die Tinktur wird hergestellt, indem man die Wurzeln in einem Glas mit Doppelkorn oder Weingeist übergossen für zwei bis sechs Wochen verschlossen ziehen lässt.
Ein Alpenmutterwurzschnaps kann vielfältig verwendet werden und wird aus der zerschnittenen und klein gehackten Wurzel gewonnen. Diese wird in ein Glas gefüllt und mit 70% Alkohol übergossen für 8 Tage verdeckt stehen gelassen. Abschließend kann der Sud abgeseit mit etwas Kandiszucker gesüßt und Wasser verdünnt als Schnaps getrunken werden. Dies zeigt sich vor allem bei einer Magenschwäche oder Nierenleiden beziehungsweise Blasenerkrankungen hilfreich, da Alpenmutterwurz harntreibend wirkt. Des Weiteren entgiftet, entschlackt und entbläht Alpenmutterwurz, so dass Verdauungsprobleme bald der Vergangenheit angehören. Ein Schnaps nach dem Essen ist sowohl lecker als auch gesundheitsfördernd.
Alpenmutterwurz ist auch ein bekanntes Viehheilmittel da es eine eiweißreiche Futterpflanze ist, die die Milchleistung und Milchqualität von zum Beispiel Kühen erhöht.
Alpenmutterwurz hilft außerdem bei folgenden Krankheiten:
- Altersschwäche
- Appetitlosigkeit
- Blähungen
- Blasenerkrankungen
- Darmkatarrh
- Dysmenorrhoe
- Gebärmutter
- Geburten
- Gelbsucht
- Gicht
- Hautausschläge
- Herzschwäche
- Koliken
- Lungenverschleimungen
- Menstruationsbeschwerden
- Migräne
- Nierenleiden
- Periodenkrämpfe
- Verdauungsstörungen
- Vergiftungen
- Viehheilmittel
- Weißfluss