Was sind Acker-Stiefmütterchen?
Das Acker-Stiefmütterchen , mit dem wissenschaftlichen Namen Viola arvensis gehört zur Familie der Veilchengewächse. Im Volksmund wird es unter anderem auch als Ackerveilchen, Kathrinchen oder Dreifaltigkeitsblume bezeichnet.
Die Art trifft man auf trockenen Standorten, auf Äckern, Bergwiesen und Wegrainen an. Bevorzugt wächst die Wildpflanze auf kalk- und nährstoffreichen, sowie stickstoffgesättigten und basenreichen Böden im Flachland aber auch in gebirgigen Gegenden in ganz Europa und West-Asien. Nur im Alpenraum und in den Mittelgebirgen ist das Acker-Stiefmütterchen seltener zu finden.
Die einjährige, krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe bis 20 Zentimeter. Das locker behaarte Kraut bildet bis 45 Zentimeter tiefe Wurzeln und hat keine unterirdischen Ausläufer. Der Stängel des Krautes ist kantig und innen hohl. Die wechselständigen Blätter sitzen an langen Stielen und sind ei- bzw. herzförmig und an der Seite leicht eingekerbt, gezähnt oder gesägt. Auch die 10 bis 24 Millimeter großen Blüten wachsen an langen Stielen und sind meist in Gelbtönen gefärbt. Oft findet man jedoch auch violette Anteile in den Blütenblättern. Die Blüte der Pflanze ist vertikal symmetrisch angeordnet. Sie teilt sich in zwei größere obere und drei kleinere untere Blütenblätter. In der Mitte der Blüte ist oft eine dunkle Äderung erkennbar, die den Insekten wie Hummeln und Bienen als Orientierungshilfe, und damit zugleich dem Stiefmütterchen als Bestäubung dienen. Jedoch ist ebenfalls eine Selbstbestäubung möglich. Der Name „Stiefmütterchen“ stammt aus dem Volksmund. Demnach bilden die beiden oberen Kronblätter die Stieftöchter, die beiden seitlichen Blütenblätter die Töchter und das etwas vergrößerte untere Blütenblatt stellt die Mutter dar.
Die Blüte- und damit auch die Sammelzeit des Acker-Stiefmütterchens reicht von Mai bis Oktober.
Verwendung des Acker-Stiefmütterchen als Heilpflanze
Die Blüten der Pflanze sind essbar und können als Zutat zur Dekoration auf Salaten, in Suppen oder Getränken verwendet werden. Zur medizinischen Verwendung wird der oberirdische Pflanzenteil zur Blütezeit gesammelt. Wahlweise wird das Kraut in Form von Tee als Kaltauszug oder Aufguss zubereitet. Die Hauptwirkstoffe des Acker-Stiefmütterchens sind Saponine, die auswurffördernd bei Husten und Erkältungen wirken. Eingesetzt wird es vom Husten bis hin zu Keuchhusten und Asthma. Zudem wirkt es schweißbildend, stoffwechselfördernd und harntreibend und wird daher gerne bei Frühjahrskuren und zur Blutreinigung innerlich als Teegetränk angewandt. Bei Nervosität und Schlafstörungen kann das Stiefmütterchen beruhigend auf das Nervensystem einwirken und verringert zudem die Neigung zu Fieberkrämpfen bei Kindern. Die äußerliche Anwendung in Form von Umschlägen aus dem Tee des Acker-Stiefmütterchens lindert durch den Wirkstoff Saponin und durch Schleimstoffe unter anderem Hautprobleme wie Akne, Säuglingsschorf, Ekzeme, Schuppenflechte und Herpes. Bindehautentzündungen können mit Spülungen aus dem Tee des Krautes ebenfalls gelindert werden. Dank dem geringen Anteil an Salicylsäure wirkt die Pflanze schmerzlindernd bei Kopfschmerzen. In Form von Pulver kann das Acker-Stiefmütterchen auf Wunden gestreut der Heilung dienen und vermengt mit Honig zur Behandlung von alten Wunden eingesetzt werden. In der Kosmetikindustrie findet man es oft als Bestandteil in hochwertigen Cremes.
Das Acker-Stiefmütterchen hilft außerdem bei folgenden Krankheiten
- Bindehautentzündung
- Hautprobleme
- Pickel
- Trockener Husten