Was ist Bärwurz?

Heilpflanze Meum athamanticum in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Gicht, Stress und Verdauungsstörungen eingesetzt. © mica
Heilpflanze Meum athamanticum in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Gicht, Stress und Verdauungsstörungen eingesetzt. © mica

Die Bärwurz ist eine winterharte Pflanze, die in Europa heimisch ist und zu den Doldengewächsen = Apiaceae zählt. Als Standort bevorzugt sie Wiesen und Laubwälder und wächst in Stauden, die zwischen 15 und 50 cm hoch werden. Während ihrer Blütezeit von Mai bis August, trägt sie weiße Blütendolden, die sehr würzig duften, da die Pflanze viele ätherische Öle enthält. Die Stängel der Bärwurz sind hohl und ihre Blätter ganz fein gefiedert. Beim Sammeln der Pflanze sollte man vorsichtig sein, da sie einigen giftigen Stauden ähnelt. Zur Probe kann man ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben, der Duft erinnert an Anis. Bei der Ernte verwendet man die Wurzeln und die Blätter. Dabei sollten die Blätter gesammelt werden, wenn sie grade frisch ausgetrieben sind. Die Wurzeln werden im Volksmund oft auch als Bärenwurzel oder Bärenfenchelwurzel bezeichnet. Sie werden gereinigt, zerkleinert und zum Trocknen in den Schatten gelegt. Danach sollten sie gut verschlossen gelagert werden, da sich sonst die wertvollen ätherischen Öle verflüchtigen können. Die Samen der Pflanze werden auch verwendet. Sie bilden sich im Herbst an den Dolden und können dann einfach abgepflückt und gereinigt werden. Schon im Mittelalter war die Bärwurz als Heilpflanze bekannt und ist heute leider etwas in Vergessenheit geraten. Woher der Name der Pflanze genau herrührt, ist nicht bekannt, jedoch wurde sie früher oft als Schmerzmittel für „Gebärende“ eingesetzt. Da sie außerdem auch unter dem Namen Mutterwurz oder Mutterdill bekannt war, wäre dies eine plausible Erklärung für den Namensursprung.

Verwendung von Bärwurz als Heilpflanze

Die Bärwurz bietet als Heilpflanze verschiedene Eigenschaften. So helfen die frischen Blätter zum Essen dazugegeben, den Appetit anzuregen und fördern die Verdauung. Bei stärkeren Verdauungsproblemen kann man die getrockneten Blätter als Tee aufsetzen und nach Bedarf trinken. Außerdem können Sie zu einem Brei verarbeitet als Umschläge zur Linderung von Gischtschmerzen dienen. Die Samen wiederum helfen bei Migräne, Appetitlosigkeit und Blasenbeschwerden. Man übergießt einen Teelöffel Samen mit 250 ml heißem Wasser und lässt das Ganze 20 Minuten ziehen. Die Wurzel der Pflanze wird vor allem zu Tinktur verarbeitet oder kann als Pulver erstanden werden. Außerdem ist auch der Bärwurz-Kräuterschnaps schon seit Jahrhunderten bekannt. Dieser wird im Bayrischen Wald aus einer Unterart der Bärwurz hergestellt und soll die Verdauung unterstützen. Will man die Tinktur selbst herstellen, legt man die Wurzel für etwa sechs Wochen in Doppelkorn oder Weingeist ein. Danach sollte sie in einer dunklen Flasche aufbewahrt werden. Sie wirkt verdauungsfördernd und kann, je nach Häufigkeit und Stärke der Verdauungsprobleme, ein- bis dreimal täglich genommen werden. Dabei reichen 10 bis 50 Tropfen. Das Pulver kann im Mischverhältnis 1:3 mit Honig aufgekocht werden. Von dem so entstehenden Mus nimmt man einen Teelöffel ein, um die Verdauung anzuregen. Äußerlich kann der Tee oder die verdünnte Tinktur für Umschläge genutzt werden, um Hautkrankheiten zu lindern.

Bärwurz hilft außerdem bei folgenden Krankheiten:

  1. Altersschwäche
  2. Appetitlosigkeit
  3. Blähungen
  4. Blasenerkrankungen
  5. Darmkatarrh
  6. Dysmenorrhoe
  7. Gelbsucht
  8. Gicht
  9. Hautausschläge
  10. Herzschwäche
  11. Hysterie
  12. Koliken
  13. Menstruationsbeschwerden
  14. Migräne
  15. Nierenleiden
  16. Stress
  17. Verdauungsstörungen
  18. Vergiftungen
  19. Weißfluss