Man muss kein Tennisspieler sein, um einen Tennisarm zu bekommen. Denn darunter versteht man allgemeinhin eine erworbene Reizung von Sehnenansätzen der Muskeln im Unterarm. Diese Epicondylitis, wie der Tennisarm vom Allgemeinmediziner genannt wird, wird in zwei Formen unterschieden: Der Golferarm, bei dem der Ansatz des Handgelenkbeugers entzündet ist und der Tennisarm, bei dem der Handgelenkstrecker Ärger macht.
Entstehen kann diese Entzündung durch Überlastung, zu einseitige und Falschbeanspruchung der Körperseite. So zum Beispiel beim Klettern, bei Schreibarbeit am Schreibtisch, im Garten nach mehrstündigem Unkrautjähten. Aber auch eine falsche Technik bei Schlägersportarten kann den Tennisarm verursachen, so beim Tennis, Golf oder Badminton.
Dieser geht mit Schmerzen im Ellenbogenbereich einher. Manchmal strahlt der Schmerz bis in die Hand. Ein lokaler stechender Drucks-chmerz am Knochenansatz und Schmerzen Innen und Außen vom Ellenbogen bei Drehung des Armes sind eindeutige Indikatoren. Der Alltag kann nicht mehr richtig bewältigt werden. Das Begrüßungsritual Hände schütteln kann starke Schmerzen auslösen.
Der Mediziner kann mit einigen Tests den Tennisarm von anderen Erkrankungen abgrenzen. Treten bei der Drehung des Unterarms oder der Streckung des Mittelfingers gegen Widerstand Schmerzen auf, kann man sich relativ sicher sein. Auch wenn Schmerzen bei der Streckung des Ellenbogens und passiver Beugung der Hand oder bei der Streckung des Handgelenks gegen Widerstand auftreten. So verschieden die Meinungen über die tatsächliche Erkrankung des Armes sind, so unterschiedlich sind auch die Therapien.
Die Allgemeinmedizin sieht manchmal Kortikoidinjektionen vor, Lokalisierte Ultraschallbehandlung oder gar eine Unterarmgipsschiene. Doch es gibt auch einige Hilfsmittel und Homöopathische sowie Naturheilkundliche Tipps und Tricks, mit denen Sie Ihren Arm wieder voll funktionsfähig bekommen.
Hausmittel, Tipps und Tricks die bei einem Tennisarm helfen
- Reiben Sie die schmerzenden Stellen abends mit Propolis-Salbe aus dem Bienenstock (Apotheke) ein.
- Bestreichen Sie ein Tuch fingerdick mit Quark und machen Sie einen Verband um den Arm. Wenn der Quark getrocknet ist können Sie ihn abwaschen.
- Zerstoßen Sie frischen Weißkohl so, dass der Saft austritt. Dann geben Sie den Brei auf Ihren schmerzenden Arm und decken Sie die Stelle mit einem wärmenden Tuch ab.
- Machen Sie regelmäßig Einreibungen mit Rosmarinöl oder zweimal täglich mit Johanniskraut Rotöl.
- Bereiten Sie sich ein Heublumenbad zu und baden Sie den Arm darin; diese Anwendung lässt Entzündungen zurückgehen und lindert die Schmerzen. Das Bad sollte ca. 15 Minuten andauern und danach ist eine Ruhephase einzulegen.
- Bei akuten Schmerzen des Armes: Kühlen. Hierfür können Sie den Arm entweder lange Zeit unter kaltes Wasser halten oder Sie wickeln Eiswürfel in ein Tuch und legen es auf die betroffene Stelle. Auch Kühlpads haben sich bewährt. Achten Sie darauf, dass der Arm nicht unterkühlt und halten Sie die Kühlzeiten kurz.
- Bevor der Arm beansprucht wird, sollten Sie mindestens 5 Minuten Dehnungsübungen machen und ihn warm machen.
- Eine Dehnungsübung: den Ellbogen ganz ausstrecken, den Unterarm nach innen drehen und die schmerzende Hand vorsichtig zur Seite drehen; die Finger zeigen nach außen. Für 10 Sek. die Spannung halten, eine kurze Pause machen. Fünf bis sechs mal wiederholen.
- Bei ständiger Arbeit am Computer lieber die Befehle über die Tastatur geben, statt mit der Maus; so wird der Arm geschont. Oder trainieren Sie, die Maus auch mit der anderen Hand zu bedienen.
- Es gibt einen speziellen Verband (Epicondylitis-Spange), der die überanstrengte Muskulatur entlastet. Die Bandage muss richtig angewendet werden und kann prophylaktisch im Alltag- und Arbeitsleben getragen werden. Erhältlich ist sie im Sportgeschäft oder Sanitätshaus.
- Es gibt bei einem Tennisarm gute Akupressur und -punktur-Techniken. Sie können die Schmerzen lindern und dabei helfen, die Entzündung zurückgehen zu lassen. Erkundigen Sie sich beim Physiotherapeuten.
- Wenn Sie einen chronischen Tennisarm haben, können Sie zur Wärme (Rotlichtbestrahlung) greifen. Wie lange und wie oft die Rotlichtbestrahlung sinnvoll und nützlich ist, kann letztendlich nur eine Fachkraft bestimmen.