Was ist Brunnenkresse?
Die Echte Brunnenkresse (lateinisch Nasturtium officinale) gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Oft wird die Pflanze auch Wasserkresse, Bornkass oder auch Kasse genannt. Sie hat einen auffällig scharfen Duft und Geschmack und wird daher gern frisch auf Butterbrot in der Küche zubereitet. Die mittlerweile weltweit verbreitete Pflanze ha ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet in Europa, Nordafrika und Asien. Die Brunnenkresse braucht ein fließendes, nährstoffreiches Gewässer in halbschattiger bis sonniger Lage als Standort. Sie ist daher meist an Quellen und Bächen zu finden. Die krautige Pflanze ist wintergrün und ausdauernd. Ihre rundlichen Wurzelblättchen bilden an ihrem unteren Ende kahle Triebe aus. Die Pflanze hat grüne kleine Blätter, die unpaarig gefiedert sind. Sie bestehen meistens aus zwei bis vier Fiederpaaren. An den Nodien der Brunnenkresse bilden sich Adventivwurzeln. Die krautige Pflanze bildet zwischen Ende Mai bis Juli vielblütige traubige Blütenstände aus. Die Blütenblätter der vierzähligen zwittrigen Blüten sind länger als der Kelch der Blüte und ihre weißen Kronblätter sind nur ca. drei bis vier Millimeter lang. Die Triebe färben sich meist lila nach Verblühen und bilden von September bis Oktober acht bis zwanzig Millimeter lange Schoten aus mit jeweils bis zu sechzig Samen.
Verwendung der Brunnenkresse als Heilpflanze
Zu Heilzwecken wird die Brunnenkresse unmittelbar vor der Blüte gesammelt. Am besten wird die Pflanze vor dem Verzehr getrocknet, da das frisch gepflückte Kraut Schleimhautentzündungen der Harnblase und des Darms hervorrufen kann. Wichtig ist das gründliche Waschen der Pflanze vor Verzehr, da sonst Erkrankungen durch Leberegel zugezogen werden können. Außerdem sollte die Pflanze stets an fließenden Gewässern gesammelt werden, um eine mögliche bakterielle Belastung zu minimieren. Eine Gefahr droht auch bei Verwechslung mit dem sehr ähnlich aussehenden Schamkraut. Das Schamkraut ist bitter und hat im Gegensatz zur Brunnenkresse keine hohlen Stängel und ihre Staubbeutel sind nicht gelb sondern violett gefärbt. Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Brunnenkresse sind Bitter- und Gerbstoffe, Zucker und ätherische Öle, Vitamin A, B1, B2, C und E sowie die Mineralstoffe Eisen, Iod, Phosphor und Kalium. Im Allgemeinen wird der Brunnenkresse eine blutreinigende, fiebersenkende, antibakterielle, schleimlösende, harntreibende und stimulierende Wirkung nachgesagt. Im Mittelalter war sie als Aphrodisiakum sehr beliebt. Vor allem wird die Pflanze bei Verdauungsbeschwerden, Störungen der Gallenblase oder bei mangelndem Appetit eingesetzt. Sie stärkt den Magen und regt die Produktion der Galle, Niere und Leber an. Sie wird daher gerne für die Entschlackung der Leber, Lunge und des Magens verwendet. Eine weitere Wirkung die der Brunnenkresse zugestanden wird ist das Entgegenwirken bei Blutarmut und Arteriosklerose. Der aus der Pflanze gewonnene Saft kann zudem bei Ekzemen oder Ausschlägen und Akne, unreiner Haut und bei leichten Brandwunden angewendet werden. Eine selbstangerührte Quarkmaske mit Brunnenkresse reinigt, erfrischt und klärt die Haut. Zusätzlich kann das Kraut als Entzündungshemmer für Probleme der Mundschleimhaut eingesetzt werden. In Shampoos eingesetzt hilft Brunnenkresse zur Stärkung der Kopfhaut und reguliert die Talgproduktion.
Die Brunnenkresse hilft außerdem bei folgenden Krankheiten:
- Blasenentzündung
- Blutzucker senkend
- Bronchitis
- Ekzeme
- Epilepsie
- Erkältung
- Frühjahrskur
- Gallen- und Blasensteinbeschwerden
- Gicht
- Halsentzündung
- Husten
- Juckreiz
- Leichte Brandwunden
- Leichte Diabetes
- Nierenbeckenentzündung
- Rheuma
- Unreine Haut
- Verdauungsschwäche
- Vitamin C Mangel
- Würmer
- Zahnfleischentzündungen