Was ist Bärlauch?
Bärlauch, lateinisch Allium urinum, stammt aus der Familie der Amaryllisgewächse und der Unterfamilie der Lauchgewächse. Hauptsächlich ist er in den Wäldern von Europa und in Teilen von Asien heimisch. Bärlauch bevorzugt Ahorn-, Esche-, Eichen- und Ulmen-Mischwälder, da diese besonders kalk- und nährstoffreiche Böden aufweisen. Sein favorisierter Wald ist jedoch der Buchenwald. Sammler werden den Lauch an seinem charakteristischen Knoblauchgeruch erkennen, deshalb wird er im Volksmund auch Wilder Knoblauch genannt. Der Knoblauchgeruch entsteht beim Vergilben der Blätter, zwei bis drei Monate nach dem Austrieb. In Deutschland ist es nach dem Gesetz untersagt, Bärlauch innerhalb von Naturschutzgebieten und Naturdenkmälern zu sammeln, auch wenn er offiziell nicht unter Naturschutz steht. Außerhalb von Naturschutzgebieten darf man Bärlauch außerdem nur für den Eigenbedarf sammeln. Für eine gewerbliche Nutzung muss man eine behördliche Genehmigung einholen. In Süddeutschland ist der Bärlauch weitverbreitet und im Norden Deutschlands wird er nur selten gefunden. Im bestimmten Teilen Deutschlands, wie zum Beispiel Hamburg, gilt Bärlauch sogar als vom Aussterben bedroht. Der bekannte Bärlauch wird meistens unter Hecken und im Gebüsch gefunden, da er halbschattige und weiche Laubwaldböden bevorzugt. Diese Wildpflanze wird durchschnittlich 25 cm hoch und besitzt einen glatten hellgrünen Stängel, der dreikantig ist und nur am Ansatz Blätter trägt. Die Zwiebel ist sehr schlank und kann bis zu 6 cm lang werden, üblicher sind 2-4 cm. Nebenzwiebeln werden entweder nur vereinzelt gebildet oder sie fehlen komplett. Seine weiße Blütenpracht zeigt er in der Zeit zwischen Mai und Juni und verschwindet dann am Anfang des Sommers vollständig. Beim Sammeln des Bärlauchs sollte aber Vorsicht geboten werden, da man ihn leicht mit den giftigen Blättern der Herbstzeitlosen und den giftigen Maiglöckchen verwechseln kann. 2004 kam es sogar aufgrund dieser Verwechslung zu einem Todesfall.
Verwendung von Bärlauch als Heilpflanze
Bärlauch dient sowohl als Kochzutat, wie auch als Heilmittel. Die im Mai gesammelten Blätter sind ein beliebtes Gewürz in Suppen. Das Kraut ist aber auch hervorragend geeignet als Zutat in einer Kräuterbutter, im Pesto oder im Salat. Bärlauch wird zur medizinischen Nutzung für Magen- und Darmstörungen eingesetzt, weil er bei einer gründlichen Kur alle Giftstoffe im Körper entfernt. Die Blätter werden 14 Tage lang in Kornschnaps unter Wärme angesetzt, wodurch sich die heilsamen Stoffe des Bärlauchs im Schnaps entfalten können. Der Schnaps wird dann tropfenweise vom Patient aufgenommen. Empfohlen werden 6-15 Tropfen am Tag mit Wasser auf leerem Magen zu sich zu nehmen. Oftmals werden die Blätter des Bärlauchs im Frühjahr, wo sie noch grün sind, gegessen. Hierbei sollte man jedoch beachten, dass die grünen Blätter einem schwachen Magen nicht gut bekommen und es zu Darmbeschwerden kommen kann. In der Naturheilkunde wird Bärlauch auch gerne aufgrund seiner schwefelartigen ätherischen Öle für Verdauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm und Magen genommen, da es sich hier besonders positiv auswirken soll. Weitere Heilwirkungen erhofft man sich bei Arteriosklerose, Bluthochdruck, hohem Cholesterinspiegel, Wurmbefall und Darmerkrankungen.
Bärlauch hilft bei folgenden Krankheiten:
- Appetitlosigkeit
- Arteriosklerose
- Asthma
- Blähungen
- Bluthochdruck
- Bronchitis
- Cholesterinspiegel senkend
- Durchfall
- Fieber
- Frühjahrsmüdigkeit
- Hautreizend
- Rheuma
- Stoffwechsel anregend
- Verdauungsstörungen
- Würmer