Was sind Flatterbinsen?

Heilpflanze Juncus effusus in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Entwässerung, Leberbeschwerden und Gallenbeschwerden eingesetzt. © Konrad Weiß
Heilpflanze Juncus effusus in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Entwässerung, Leberbeschwerden und Gallenbeschwerden eingesetzt. © Konrad Weiß

Die Flatterbinse ist sehr weit verbreitet. Wir finden sie in Nordamerika, Europa und Asien, besonders auf der Nordhalbkugel, wobei sie nicht in arktischen Gebieten gedeiht. Sie gehört zu der Familie der Binsengewächse= Juncaceae und bevorzugt nasse, kalkarme und nährstoffreiche Böden. Somit ist sie auf Feuchtwiesen, Mooren Nassweiden oder in Waldschlägen zu finden. Die Flatterbinse ist eine ausdauernde Pflanze die Horste bildet und sich über unterirdische Sproßachsen verbreitet. Ihre Stängel werden zwischen 30 und  80 cm hoch. Sie sind kräftig grün, aufrecht und glatt und enthalten ein weißes Mark. Die Blüten der Pflanze sind bräunlich. In mehrblütigen lockeren Rispen setzen sie seitlich an den Stängeln an. Ihre Blütezeit bei uns liegt zwischen Juli und September. Schon in einer Sage der alten Griechen werden die Flatterbinsen erwähnt. So sollen König Midas Eselsohren gewachsen sein. Diese versuchte er unter seinen Haaren zu verstecken und nur sein Barbier wusste von diesem Geheimnis. Da er vom König zur Geheimhaltung verpflichtet wurde, vertraute er sich nur einem Erdloch an. Die dort wachsenden Binsen hörten seine Geschichte und flüsterten sie weiter in die ganze Welt.

Ab dem Mittelalter wurden die Stängel der Flatterbinse als Flechtmaterial verwändet, um Körbe und ähnliche Waren herzustellen. Das weiße Mark diente als Lampendocht und schließlich wurden auch die heilenden Eigenschaften der Pflanze entdeckt. Um diese nutzen zu können, sollte die Flatterbinse im Frühjahr geerntet werden. Das Kraut der Pflanze benötigt man zur Weiterverarbeitung nicht.

Verwendung der Flatterbinse als Heilpflanze

Die Wirkstoffe der Flatterbinse befinden sich nicht direkt in der Wurzel, sondern in den sogenannten Rhizomen. Rhizome sind Sproßachsen, welche dicht an der Erdoberfläche liegen und daher fälschlicherweise oft als Wurzeln bezeichnet werden. Gerade in der Pharmazie ist der Begriff im Bezug auf Heilpflanzen sehr gebrächlich, da sich bei vielen Pflanzenarten die wirksamen Stoffe in den Rhizomen befinden.

Die Rhizome der Flatterbinse enthalten Kieselsäure und Gerbstoffe, sie werden getrocknet und zu Pulvern, Tees oder auch Tinkturen verarbeitet. Wir können sie besonders zur Behandlung von Gallenblasen und Leberbeschwerden heranziehen. Gerbstoffe dienen uns vor allem zur Entwässerung. Die enthaltene Kieselsäure, auch Silicium genannt, ist ein natürlicher Baustein unseres Körpers und dient zur Stärkung des Immunsystems, da es desinfizierend wirkt. Es hemmt außerdem Entzündungen und hilft so – im Zusammenspiel mit der harntreibenden Wirkung der Gerbstoffe – gut bei Nierenproblemen und Entzündungen des Harntraktes im Allgemeinen. Außerdem aktiviert Kieselsäure den Stoffwechselprozess und den Zellaufbau in unserem Körper.

Der Flatterbinse wurde schon im Mittelalter eine blutreinigende Wirkung nachgesagt. Neben der Entwässerung und den desinfizierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften, erhält und fördert sie die Elastizität der Blutgefäße . Erstehen wir kein fertiges Präparat sondern direkt das Rhizom, zerkleinert und getrocknet, können wir mit 4 TL zu 250 ml Wasser einen Tee aufgießen. Die Ziehzeit sollte etwa 15 Minuten betragen. Eine Tasse am Tag ist als Dosis ausreichend.

Die Flatterbinse hilft bei folgenden Krankheiten:

  1. Entwässerung
  2. Gallenblasenbeschwerden,
  3. Leberbeschwerden