Was ist Affodill?

Heilpflanze Asphodelus albus in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Hautproblemen und zur Wundheilung eingesetzt. © Berty
Heilpflanze Asphodelus albus in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Hautproblemen und zur Wundheilung eingesetzt. © Berty

Der Affodill, oft auch als Asphodill bezeichnet, ist in Südeuropa heimisch. Zum Gedeihen bevorzugt er kalkhaltige Böden im Gebirge und übersteht auch heiße und trockene Sommermonate gut. Die Pflanze, die zur Familie der Asphodelaceae gehört, wird etwa einen Meter hoch, wobei ihre langen schmalen Blätter eine Blattrosette am Boden bilden und die Stängel gerade in die Höhe sprießen. An diesen Stängeln bilden sich auch die Blütentrauben des Affodill. An den weißen Blüten entstehen im Sommer eierförmige Kapseln, die die Samen der Pflanze enthalten. Da die oberirdischen Pflanzenteile gegen Ende des Sommers absterben und diese Kapseln nach und nach austrocknen, platzen sie irgendwann auf und geben die Samen frei. Unterirdisch bildet der Affodill Knollen, um die lange und trockene Sommerperiode zu überstehen. Diese Knollen sind stärkehaltig und wurden schon von vorgriechischen Volksstämmen um 800 vor Chr. als Nahrungsgrundlage genutzt. Im Altertum wurden die Knollen mit Getreide vermischt und zum Brotbacken verwendet. Da sie Bitterstoffe enthalten, wurden sie nur gekocht oder geröstet verzehrt.

Auch in der griechischen Mythologie hat der Affodill eine wichtige Rolle gespielt. So galt er als Zeichen der Trauer und des Todes und wurde auf Gräbern gepflanzt oder den Toten mitgegeben.

Da der Affodill besonders harte Blätter aufweist und von Weidevieh gemieden wird, findet man ihn auch auf stark abgeweideten Wiesen in großer Zahl. Homer schrieb daher, dass der Affodill auch auf den öden Flächen des Totenreiches gedeihe und bezeichnete den Hades als „Asphodelenwiese“.

Verwendung der Affodill als Heilpflanze

Im Altertum wurde die Knolle des Affodills als wichtiges Nahrungsmittel gesehen, da der Getreideanbau erst nach und nach an Intensität und Erfolg zunahm. Gleichzeitig wurden bald auch positive Eigenschaften entdeckt, die den Affodill zur Heilpflanze werden ließen. Man beobachtete, dass die gekochten Wurzeln, regelmäßig verzehrt, bei Verdauungsstörungen und Magengeschwüren helfen konnten. Außerdem wurde auch die äußere Anwendung des Affodills entdeckt. Zerstampfte man die Wurzelknollen zu einem Brei, konnten Umschläge äußerlich bei verschiedenen Hautproblemen helfen. Die Inhaltsstoffe des Affodills tragen dazu bei, Entzündungen und Geschwüre zu lindern.

Da der Affodill als leicht giftig gilt, ist er heutzutage als Heilpflanze in den Hintergrund gerückt. Aufzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert zeigen, dass er damals sogar kultiviert wurde, um als Heilpflanze genutzt werden zu können. Nach unserem jetzigen Wissensstand, sollte man die innere Anwendung lieber meiden und auf andere Heilkräuter zurückgreifen. Industriell wird er heute vereinzelt zur Herstellung von Alkohol und Klebstoff genutzt.
Auch wenn man den Affodill als Nahrungsmittel keines Falls mehr verwenden sollte, kann man ihn, wenn man denn möchte, beispielsweise Teemischungen beifügen. Aufgrund seiner giftigen Inhaltsstoffe sollte man ihn jedoch mit Bedacht dosieren. Die Knolle muss zunächst getrocknet und dann zerkleinert werden. Gegen die äußerliche Behandlung der Haut spricht nichts. Ein Sud aus den getrockneten Knollen kann für Waschungen verwendet werden und soll wundheilende Eigenschaften haben.

Die Affodill hilft außerdem bei folgenden Krankheiten:

  1. Hautprobleme
  2. Wundheilmittel