Bildquelle: Bild-ID: #87149303 | ©Monkey Business – fotolia.com
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In Deutschland leiden rund 25.000 Kinder und Jugendliche an Diabetes mellitus. Diese Diagnose ist für Kind und Eltern zunächst zwar ein Schock, doch wenn die ganze Familie an einem Strang zieht, wird das Diabetesmanagement schnell zur Gewohnheit,. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch eine diabetesgerechte Ernährung.

Bei Kindern am häufigsten: Typ-1-Diabetes

Bei rund 95 Prozent aller betroffenen Kinder entsteht der Diabetes nicht aufgrund einer Insulinresistenz (Diabetes-2-Typ), sondern es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung (Diabetes-1-Typ). Hier greift das Immunsystem die Bauchspeicheldrüse an und zerstört die insulinproduzierenden Zellen. Ohne Insulin kann die durch die Nahrung aufgenommene Glucose jedoch nicht mehr in die Zellen abtransportiert werden – was bedeutet, dass sie im Blut verbleibt. Frühwarnzeichen für einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel sind u. a. Erschöpfung, schnelle Gewichtsabnahme und ein ständiges Durstgefühl.

Auch wenn der anfängliche Schock verständlich und natürlich ist, lautet der wichtigste Tipp im Umgang mit der Diagnose: Ruhe bewahren. Betroffenen Kindern und ihren Eltern wird heutzutage umfassende Hilfestellung in Form von Schulungen und Fortbildungen angeboten. Eltern sollten ihren Nachwuchs von Anfang an in den Lernprozess einbinden und einerseits die Ernsthaftigkeit der Sache vermitteln, andererseits aber auch die Angst nehmen. Mein-buntes-leben.de gibt Eltern unter dem Stichwort Diabetes einfach erklärt wertvolle Tipps, wie man Kindern die Krankheit und die Veränderungen, die sie mit sich bringt, vermitteln kann.

Diabetes bei Kindern: Insulin, Ernährung und Bewegung

Das Diabetesmanagement bedeutet für Kinder und Eltern eine große Umstellung: Da Menschen mit Typ-1-Diabetes ein Leben lang auf die Zufuhr von Insulin angewiesen sind, gehören regelmäßige Blutzuckerkontrollen und das Spritzen des Hormons fortan zum Alltag. Dabei ist es ganz egal, ob das Kind sich zu Hause, im Kindergarten oder in der Schule aufhält: Bei jeder Nahrungsaufnahme sollte die erforderliche Menge Insulin genau berechnet und gegeben werden, damit weder eine Ãœber- noch eine Unterzuckerung eintritt. In der modernen Diabetestherapie tendiert man    außerdem dazu, den Blutzucker auf natürliche Weise durch regelmäßige sportliche Aktivität und eine gesunde Ernährung zu regulieren. Die Autoimmunerkrankung Typ-1 lässt sich auf diese Weise zwar nicht „heilen“, doch die Blutzuckereinstellung kann durch die richtige Ernährung verbessert und die Insulingaben dauerhaft gesenkt werden.

Kinder haben von Natur aus einen großen Bewegungsdrang, wichtig ist es, sich klarzumachen, dass jede körperliche Aktivität Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hat. Durch Muskelarbeit senkt sich der Bedarf an Insulin. Deshalb sollte die Insulindosis ebenfalls entsprechend gesenkt oder Kohlenhydrate zu sich genommen werden, da sonst Unterzuckerungen drohen.

Den Blutzucker durch Ernährung senken: Darauf kommt es an

Während Menschen mit Diabetes früher zu einer speziellen Diätkost geraten wurde, setzen Experten heute auf eine abwechslungsreiche Mischkost. Vor allem für Kinder ist es wichtig, dass es keine „verbotenen“ Lebensmittel gibt. Dies erhöht nur das Risiko, dass heimlich genascht wird, ohne dass  durch Insulin ausgeglichen werden kann. Aus diesem Grund sollten Eltern ihren Nachwuchs sowohl in die Planung als auch in die Zubereitung der gemeinsamen Mahlzeiten einbeziehen. Wir haben eine Reihe praktischer Tipps zusammengestellt:

  1. Komplexe Kohlenhydrate: Da Kinder sich noch im Wachstum befinden und daher einen besonders hohen Energiebedarf haben, sollten mindestens 50 bis 60% der täglichen Nahrung aus Kohlenhydraten bestehen. Wichtig ist jedoch, dass es sich hierbei um komplexe und nicht um einfache Kohlenhydrate in Form von Süßigkeiten handelt. Komplexe Kohlenhydrate finden sich vor allem in Vollkornprodukten und Kartoffeln. Ein Tipp: Je süßer etwas schmeckt, desto kürzer (d. h. weniger komplex) ist in der Regel die Molekülkette.
  2. Obst u. Gemüse: Menschen mit Diabetes sollten versuchen, mindestens zweimal am Tag Obst und dreimal Gemüse zu essen. Beim Obst sind weniger süße Sorten, wie etwa Beeren, Äpfel, Birnen oder Pflaumen zu bevorzugen und für die Gemüsebeilage sollten Eltern zu stärkearmen Sorten wie Zucchini, Brokkoli, Spinat und Blumenkohl greifen.
  3. Fette: Die Versorgung mit ungesättigten Fettsäuren ist essentiell für das Wachstum. Aus diesem Grund sollten vorrangig hochwertige Fette (z. B. Lachs, Avocados, Nüsse, Samen und native Öle wie etwa Lein- oder Walnussöl) auf dem Speiseplan stehen.
  4. Flüssigkeit: Da Menschen mit Diabetes einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf haben, sollten Softdrinks stark reduziert und durch eine gute Versorgung mit Wasser und ungesüßtem Tee ersetzt werden.
  5. „Superfoods“: Es gibt Lebensmittel, die den Fruchtzuckergehalt im Blut stabil halten oder sogar senken können. Zu diesen Lebensmitteln zählen u. a. Gojibeeren, Zitrusfrüchte und Zimt.

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