Wichtige Dinge im Umgang mit homöopathischen Mitteln

Auch für Laien ist es möglich, Mittel der Homöopathie, die niedrig potenziert sind, selbst zu bestimmen und anzuwenden. Es ist wichtig, dass ein Mittel zum Symptom-Spektrum passt. Auch zum erkrankten Menschen sollte das Mittel passen. Zur Bestimmung des Mittels müssen die hauptsächlichen Symptome bestimmt werden. Das Hauptsymptom, eventuell auch mehrere, bestimmen, welches Mittel zur Behandlung angeraten wird. In der Regel sind mehrere Mittel zur Behandlung geeignet. Um die Auswahl weiter einzuschränken, wird das schwerste Symptom, das Hauptsymptom, bestimmt und zwar diesmal präziser. So wird nicht nach „Husten“ gesucht, sondern eventuell nach „Reizhusten“. Die Nebensymptome, die hinzukommen, grenzen die Auswahl der Mittel weiter ein. Der Zeitpunkt, zu dem sich Symptome verschlimmern oder verbessern, ist ein weiteres Kriterium, das bei der Wahl des Mittels hilft und die Möglichkeiten weiter einschränkt.

Die Form der Zubereitung in der Homöopathie

Die Form der Zubereitung ist in der Homöopathie unterschiedlich. Eines haben aber alle Formen gemeinsam, nämlich dass sie über die Schleimhäute im Mund aufgenommen werden. Das ist der Grund dafür, warum das Mittel ca. eine Minute im Mund belassen werden soll. Globuli oder Tabletten zergehen langsam im Mund. Tropfen werden in der Regel für Erwachsene verordnet, da sie Alkohol genießen. Alkoholiker können diese selbstverständlich nicht nutzen. Für Erwachsene und Kinder sind Tabletten geeignet. Wahlweise kann auch Pulver eingesetzt werden. Die Basis von Tabletten und Pulver ist Lactose. Es sollte also keine Lactose-Intoleranz vorliegen. Besonders gern werden Globuli eingesetzt. Hierbei handelt es sich um kleine Kügelchen aus Zucker, die mit dem Homöopathie-Mittel versetzt sind. Kinder nehmen diese Form besonders gern ein und ein weiterer Vorteil ist, dass die Globuli in jeder Reiseapotheke Platz finden.

Wie werden homöopathische Mittel dosiert?

Die Dosierung vom homöopathischen Mittel steht im Zusammenhang mit der Potenz. Mit zunehmender Potenz schrumpft die Dosis. Bei Tropfen bekommen Erwachsene bei D3/C3-Potenzen 15-20 Tropfen, bei D12/C12 werden 5 Tropfen verabreicht und bei einer Potenz von D15/C15 nur noch 3 Tropfen. Große Kinder können ebenfalls Tropfen einnehmen, hier sieht die Dosierung folgendermaßen aus: für D3/C3 bekommen die Kinder 10 Tropfen, D12/C12 nur 3 Tropfen und handelt es sich um eine Potenz D15/C15, so werden 2 Tropfen gegeben.

Die Dosierung von Pulver und Tabletten gestaltet sich ähnlich. Für D3/C3 Potenzen werden für Erwachsene 3 bis 4 Tabletten, für Kinder 2 Tabletten gegeben, D12/C12 wird für Erwachsene und Kinder als eine Tablette verabreicht, für D15/C15 gilt die gleiche Dosierung. Die Dosierung der Globuli sieht für D3/C3 für Erwachsene 20 Kügelchen, für Kinder 10 Globuli vor, bei  D12/C12 für Erwachsene 5, für Kinder 3 Globuli und im Falle von D15/C15 bekommen Erwachsene 3 Kügelchen und Kinder nur zwei.

Wie oft wird ein Mittel eingenommen?

Die Häufigkeit der Medikamentengabe ist ebenso von der Potenz abhängig, wie die Dosierung. Außerdem ist ausschlaggebend, wie akut eine Krankheit ist. Schauen wir auf niedrige und mittlere Potenzen, so wird das Mittel häufiger gegeben, wenn der Zustand noch akut ist. Für Krankheiten, die besonders stark sind oder plötzlich auftreten, ist die Wasserglasmethode empfohlen. Das Mittel wird in einem Glas Wasser aufgelöst, das mit einem Holz- oder Plastiklöffel umgerührt wird. Metall sollte nicht verwendet werden. Diese Lösung wird – je nach Zustand – alle 3 bis 15 Minuten schlückchenweise getrunken. Allerdings sollte sie etwas im Mund bleiben, bevor sie heruntergeschluckt wird.

Üblicherweise wird zu Beginn der Krankheit ein Mittel entweder einmal in der Stunde oder alle zwei Stunden verabreicht. Diese Häufigkeit ist aber nur für einen Tag zu empfehlen, danach wird die Standard-Dosierung eingesetzt. Für die Standard-Dosierung ist eine Gabe bei D6/C6 dreimal am Tag, D12/C12 zweimal am Tag und D30/C30 einmal in der Woche vorgesehen. Tritt eine Besserung ein, wird diese Dosierung auf die Hälfte reduziert. Die gesamte Behandlung sollte nicht länger als drei bis sechs Wochen andauern.

Das Leben mit der Homöopathie

Damit eine homöopathische Behandlung optimal anschlägt, sollte der Patient sich an einige Regeln bezüglich der Lebensweise halten. So sollten schädliche Einflüsse gemieden werden. Genussmittel, wie Kaffee oder Tee, alkoholische Getränke oder Zigaretten sollten in der Behandlungszeit nicht zu sich genommen werden. Substanzen, die den Gemütszustand beeinflussen, sollten ebenfalls gemieden werden. Hierzu gehören zum Beispiel Beruhigungs- oder Aufputschmittel. Heilkräuter, die ätherische Öle enthalten, ätherische Öle selbst, Kampfer und Menthol können den Behandlungserfolg gefährden. Nicht zu vergessen ist, dass auch in Zahnpasta Menthol enthalten sein kann. In dieser Zeit sollte sich der Patient keinem Lärm oder Stress aussetzen. Selbstverständliche sind Exzesse, egal welcher Art, zu vermeiden.

Schulmedizinische Behandlungen können außerdem schädlich für die Therapie mit homöopathischen Mitteln sein. So sollten während dieser Zeit keine starken Medikamente verabreicht werden. Ebenso sind operative Eingriffe oder Zahnbehandlungen zu vermeiden. Es ist selbstverständlich, dass absolut notwendige medizinische Behandlungen durchgeführt werden müssen. Diese dürfen nicht zu Gunsten der Homöopathie verweigert werden.

Damit die homöopathische Behandlung zum gewünschten Erfolg führt, sollte sich der Patient sehr ausgewogen und vitaminreich ernähren. Bewegung ist förderlich für die Gesundung. Selbstverständlich sollte auch der Schlaf in ausreichender Menge beachtet werden. Recht unbekannt ist die Tatsachen, dass eine gute Körperpflege und –hygiene wichtig für die Behandlung sind.

Hochpotenzen und ihre Anwendung

Werden für eine Behandlung Hochpotenzen eingesetzt, ist ein Homöopath zu Rate zu ziehen. Diese Mittel erfordern Erfahrung und Fachwissen, damit der optimale Einsatz garantiert ist. Ein Homöopath verfügt ein ausgeprägtes Fachwissen und kann die Bilder der Arzneimittel besonders gut zuordnen.


Auch die Dosierung wird auf den Patienten maßgeschneidert. Es gibt Fällen, in denen eine minimale Menge, zum Beispiel ein Globuli, verabreicht. Dies kann unter Umständen für ein halbes Jahr ausreichend sein. Individuelle Dosierung ist demnach sehr wichtig.

Ist eine Erstverschlimmerung normal?

Wenn das Mittel, das zur homöopathischen Behandlung ausgesucht wurde, besonders gut passt und ist die Potenz relativ hoch, kann es zu einer Erstverschlimmerung kommen. Kurze Zeit, nachdem das Mittel verabreicht wurde, verschlimmern sich die Symptome zunächst, dann tritt aber eine Besserung ein.

Die Erstverschlimmerung ist ein Zeichen dafür, dass der Körper das homöopathische Mittel annimmt und die Selbstheilung in Gang setzt. Die Verschlimmerung dauert in der Regel nur wenige Stunden. In dieser Phase werden keine weiteren Mittel verabreicht. Entwickelt sich die Erstverschlimmerung zu stark, so kann die Wirkung des Mittels durch Menthol oder Kampfer aufgehoben werden. Ein einfacher Pfefferminztee oder eine Zahnpasta, die Kampfer enthält, reicht für den „Notstopp“ aus.<noad>