Was ist Gamander?

Heilpflanze Teucrium chamaedrys in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Asthma, Bronchitis und Husten eingesetzt. © katharinarau
Heilpflanze Teucrium chamaedrys in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Asthma, Bronchitis und Husten eingesetzt. © katharinarau

Der Gamander, auch Edelgamander oder Kalenderkraut genannt, ist in Europa heimisch. Er bevorzugt magere kalkhaltige Böden und gehört zur Familie der Lippenblütler=Lamiaceae. Da er Wärme liebt und gut gegen Trockenheit gewappnet ist – seine Wurzeln reichen bis zu einem Meter tief in den Boden – ist er eher im Süden Europas zu finden. Hier gedeiht er in lichten Kiefer- und Eichenwäldern oder auf sonnigen Magerrasen. Früher wurde er gern  zum Würzen von Wein verwendet, man findet ihn daher auch oft auf Weinbergen. Allerdings ist nicht bekannt, ob er deshalb dort wächst, weil die Winzer ihn gleich neben ihren Reben aussäten, oder aber, ob der Gamander schon vorher dort zu finden war und sie dann herausfanden, dass er sich gut zur Würzung ihres Weines eignete.

Die Pflanze wächst als Halbstrauch und wird nur etwa 30 cm hoch, da ihre Ausläufer sich am Boden entlang ausbreiten. Die Stängel sind zum Teil verholzt und tragen dunkelgrüne gezackte Blätter. Die Blüten des Gamander sind rosafarben und blühen von Juli bis September. Zur Weiterverarbeitung des Gamander sollte man ihn zur Sommerzeit ernten. Man benötigt hierbei werder Blüten noch Wurzeln, sondern nur die Blätter. Diese sind voller ätherischer Öle und verleihen der Pflanze daher einen angenehm würzigen Duft.

Verwendung des Gamander als Heilpflanze

Der Gamander wird hauptsächlich bei Magenbeschwerden verwendet, allerdings können wir ihn auch zur Behandlung von einer Vielzahl anderer Krankheiten heranziehen. Die in der Pflanze  enthaltenen ätherischen Öle, Gerb- und Bitterstoffe wirken anregend, entzündungshemmend, harntreibend und adstringierend. Zur Linderung von Bronchitis, Husten und auch Asthma können wir ein bis drei Tassen Gamandertee täglich trinken. Hierzu einfach zwei TL der getrockenten Blätter mit kochendem Wasser aufgießen und zehn Minuten lang ziehen lassen. Diesen Tee können wir auch zur Behandlung länger anhaltender Beschwerden oder chronischer Krankheiten über Wochen hinweg trinken. Dabei sollten wir aber immer darauf achten, nach sechs Wochen eine Einnahmepause zu machen, so lässt die Wirkung nicht wegen Gewöhnung nach. Auch bei Gischt und Rheuma kann Gamander helfen.

Bei Verdauungsbeschwerden können wir zu einem alten Winzerrezept greifen. Hierzu legen wir einige Frische Blätter oder Triebe des Gamander in Wein ein und lassen ihn für zwei bis sechs Wochen ziehen. Ein bis zwei Esslöffel jeweils zu den Malzeiten eingenommen, fördern den Verdauungsprozess und stärken Magen und Darm.

Wichtig bei jeder inneren Anwendung des Gamander sind die regelmäßigen Einnahmepausen und die richtige Dosierung. Bei einer Überdosierung oder als Langzeitfolge von durchgehender Einnahme, kann die Leber in Mitleidenschaft gezogen werden. Daher sollten wir als Laien eine Behandlung mit Gamander immer vorher mit einem Arzt oder Experten abstimmen.

Äußerlich angewendet, können Hautentzündungen und Wunden behandelt werden, die lange nicht heilen wollen. Hierzu tränken wir Tücher mit Gamandertee oder benutzen eine verdünnte Tinktur und legen diese auf die betroffenen Stellen. Auch Waschungen oder Bäder sind zu empfehlen. Gereizte Haut wird es uns danken.

Gamander hilf bei folgenden Krankheiten:

  1. Appetitlosigkeit
  2. Asthma
  3. Blähungen
  4. Bronchitis
  5. Darmschwäche
  6. Gallenschwäche
  7. Gicht
  8. Hautentzündungen
  9. Husten
  10. Kopfschmerzen
  11. Langsam heilende Wunden
  12. Magenschwäche
  13. Rheuma