Was ist Estragon?

Heilpflanze Artemisia dracunculus in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Gicht, Husten und Fieber eingesetzt. © Alexander Gogolin
Heilpflanze Artemisia dracunculus in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Gicht, Husten und Fieber eingesetzt. © Alexander Gogolin

Der Estragon ist vor allem in Asien und Südeuropa als Wildpflanze zu finden, und gehört zu der Familie der Asteraceae. Besonders in Frankreich, wo der Estragon ein beliebtes Küchengewürz ist, wird er auch auf Feldern angebaut. Dabei werden die Stauden etwa 1,20 m hoch, ist der Standort jedoch besonders günstig, kann die Pflanze auch eine Höhe von 2 m und mehr erreichen. Um zu gedeihen, benötigt der Estragon viel Sonne und Wärme, bei zu hoher Feuchtigkeit geht er ein. Seine Blüten sind hellgrün und unscheinbar, da sie als Kügelchen an den Zweigspitzen sitzen. Die Blütezeit des Estragons liegt zwischen Mai und Juli, in dieser Zeit entwickelt er auch das stärkste Aroma. Möchte man ihn ernten und als Küchengewürz nutzen, sollte man ihn also kurz nach der Blüte schneiden. Zu einem Strauß gebunden und aufgehängt, benötigt er einige Tage zum Trocken. Danach lassen sich die Blätter problemlos von den Stängeln trennen. Sie sollten in einem luftdicht verschließbaren Glas aufbewahrt werden, da sie sonst ihr Aroma verlieren können. Um ihn selbst anzubauen, sollte man auf nährstoffreiche Erde achten und einen sonnigen und warmen Standort wählen. Man kann Ableger pflanzen oder den Wurzelstock einer anderen Staude teilen. Saatgut sollte man in Töpfen heranziehen. Sind die Pflänzchen dann groß genug, können sie ins Freie verpflanzt werden. Schon 1000 v. Chr. wurde Estragon im alten China als Gewürz genutzt, ab dem 13. Jahrhundert wurde er in Italien bekannt und verbreitete sich von dort aus auch in Mitteleuropa. In Frankreich entstand schließlich sein Name aus dem ursprünglichen „Drakon“ und bürgerte sich auch in Deutschland ein.

Verwendung von Estragon als Heilpflanze

In Italien und vor allem Frankreich ist Estragon als Küchengewürz sehr beliebt. Dabei verleiht er dem Essen nicht nur seinen aromatischen Geschmack, sondern wirkt auch verdauungsfördernd. Die in ihm enthaltenen Bitterstoffe fördern die Bildung von Magensäften, seine ätherischen Öle helfen gegen Blähungen. Um seine positiven Eigenschaften zu nutzen, empfiehlt es sich, bis zu dreimal täglich Estragontee zu trinken. Dieser hilft gleichzeitig auch gut gegen Wasseransammlungen und dabei, den Stoffwechsel des Körpers im Allgemeinen anzuregen. Da die Nierentätigkeit durch den Estragontee gesteigert wird, kann dies wiederum zur Linderung von Gischt und Rheuma beitragen. Frauen mit Wechseljahresbeschwerden oder unregelmäßigen Monatsblutungen können ebenfalls auf den Estragon zurückzugreifen, denn er wirkt sich lindernd und regulierend aus. Schwangere hingegen sollten bei dem Genuss von Estragon vorsichtig sein, und nicht zu viel Estragon zu sich nehmen. Er verspätete Blutungen auslösen und dem Verlauf der Schwangerschaft schaden. Estragon-Blätter enthalten viel Vitamin C, daher eignet sich der Estragontee bei Vitamin-C-Mangel und Frühjahrsmüdigkeit. Auch bei Husten und Erkältungen leistet er gute Dienste. Schließlich wirken einige Inhaltsstoffe des Estragon beruhigend und können daher leichte Schlafstörungen und Nervosität lindern. Verarbeitet man frische Estragon-Blätter zu einem Brei, kann man ihn gut für Umschläge nutzen. Diese helfen bei rheumatischen Gelenkschmerzen oder bei Gischt.

Estragon hilft außerdem bei folgenden Krankheiten:

  1. Appetitlosigkeit
  2. Blähungen
  3. Fieber
  4. Frühjahrsmüdigkeit
  5. Gallenschwäche
  6. Gicht
  7. Husten
  8. Magenschwäche
  9. Menstruations fördernd
  10. Muskelkrämpfe
  11. Nervosität
  12. Nieren anregend
  13. Ödeme
  14. Rekonvaleszenz
  15. Rheuma
  16. Schlaflosigkeit
  17. Schluckauf
  18. Stoffwechsel fördernd
  19. Übelkeit
  20. Vitamin C Mangel
  21. Wechseljahrsbeschwerden
  22. Würmer
  23. Zahnschmerzen