Was ist Boretsch?

Heilpflanze Borago officinalis in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Depressionen, Bluthochdruck und Gicht eingesetzt. © focus finder
Heilpflanze Borago officinalis in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Depressionen, Bluthochdruck und Gicht eingesetzt. © focus finder

Die krautige Pflanze Boretsch, lateinisch Borago officinalis, gehört zur Familie der Raublattgewächse, der Boraginaceae . Bekannt ist die Pflanze auch unter den Volksnamen Gurkenkraut, Liebäuglein oder Wohlmutsblume. Der Boretsch stammt aus dem Mittelmeerraum und wird schon seit langem kultiviert. Durch die Araber wurde es wahrscheinlich nach Spanien transportiert und von dort aus im späten Mittelalter nach Mitteleuropa gebracht. Zuerst wurde der Boretsch in Frankreich kultiviert und gelangte später von dort aus nach Deutschland. Die Pflanze ist vor allem auf Brachflächen zu finden. Die einjährige krautige Pflanze kann bis zu 70 Zentimeter hoch wachsen und typisch für die Pflanze sind die starke borstige Behaarung der sehr verzweigten Stängel und der dunkelgrünen lanzett- bis eiförmigen Blätter. Das Kraut bildet sternförmige blaue fünfzählige Blüten von Mai bis September aus und kann in dieser Zeit auch gesammelt werden. Oft wird die Pflanze als Gewürz in der Küche, wegen des gurkenähnlichen Geschmacks oder als Zutat für Salate und Suppe verwendet, jedoch sind ihre Heilkräfte kaum bekannt. Gesammelt werden hauptsächlich zu medizinischen Zwecken die Samen der Pflanze und zu homöopathischen und anthroposophischen Zwecken das Kraut und die Blüten.

Verwendung von Boretsch als Heilpflanze

Aus den Samen des Boretsch kann ein heilsames Öl kalt gepresst werden. Der Samen enthält 20 prozentige gamma-Linolensäure und damit sogar mehr als das bekannte Nachtkerzenöl. Außerdem sind in dem Öl wertvolle ungesättigte Fettsäuren enthalten. Als Mittel zur Nahrungsergänzung kann das Öl innerlich sowie äußerlich angewendet werden. Bei trockener Haut, Neurodermitis und Ekzemen hilft es als äußerlich angewandtes Öl und wirkt vor allem entzündungshemmend. Innerlich lindert es die Beschwerden rheumatoider Arthritis und anderen Krankheiten, die durch Mangel von gamma-Linolensäure verursacht werden.
Im Kraut und in den Blüten der Pflanze sind Schleimstoffe, Harz- und Gerbstoffe sowie Kieselsäure enthalten und Vitamin A uns C. Geschnitten und getrocknet wird es als Tee zubereitet. Dafür wird eine Tasse kochendes Wasser auf einen Teelöffel der Kräutermischung aufgegossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Die enthaltenen Schleimstoffe und die Kieselsäure des Boretsch werden als Hustenlöser und bei entzündeten Atemwegen und Halskrankheiten eingesetzt. Der Tee hilft auch bei Nieren- und Blasenkatarrhen, Harnverhalt und Durchfall.

Gerne wird Boretsch auch in der Homöopathie verwendet als stimmungsaufhellendes Mittel bei leichten Depressionen und als auf den Herzrhythmus beruhigend wirkendes Kraut. Eingesetzt wird es daher oft als Beruhigungsmittel bei Unruhe und bei Schlafstörungen. Bei Venenleiden und bei Hämorrhoiden wird die Heildroge als anthroposophisches Mittel angewandt, da es entstauend und entzündungshemmend wirkt.
Jedoch ist bei der Dosierung des Boretsch als Heilpflanze Vorsicht geboten! In den 80er Jahren stellte man fest, dass die Pflanze erhöhte Mengen an giftigen Pyrrolizidin-Alkaloiden enthält, die in hoher Dosis die Leberzellen schädigen, toxisch auf Nieren wirken und auch Krebs verursachen können. Im Jahre 1992 wurde aus Sicherheitsgründen eine Warnung vom Bundesgesundheitsamt ausgeschrieben. Eine sparsame Dosierung ist unbedingt einzuhalten!

Boretsch hilft außerdem bei folgenden Krankheiten:

  1. Bluthochdruck
  2. Depressionen
  3. Ekzeme
  4. Fieber senkend
  5. Furunkel
  6. Gicht
  7. Hautausschläge
  8. Herz stärkend
  9. Menstruationsbeschwerden
  10. Nervenschwäche
  11. Nervöse Herzbeschwerden
  12. Rheuma
  13. Schlaflosigkeit
  14. Schlecht heilende Wunden
  15. Trockener Husten
  16. Verstopfung