Was ist Aztekisches Sueßkraut?

Heilpflanze Lippia dulcis in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Asthma, Husten und Verstopfungen eingesetzt. © katharinarau
Heilpflanze Lippia dulcis in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Asthma, Husten und Verstopfungen eingesetzt. © katharinarau

Das aztekische Süßkraut (Lippia dulcis) gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse und wurde schon vor Jahrhunderten von den Azteken als Süßstoff und Heilmittel genutzt. Es ist eine mehrjährige Pflanze mit meterlangen Ranken und kleinen weißen Blüten. Ein erbsengroßes Blütenköpfchen besteht aus vielen kleinen Einzelblüten. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Südamerika, mittlerweile ist sie auch bei uns als Topfpflanze auf dem Markt. In der Natur wächst sie auf durchlässigen Böden, an Gräben, Teichen und Feldrändern und immer in der Sonne. Achtung: Sie verträgt keinen Frost! In der kalten Jahreszeit sollte man sie an einem hellen und kühlen Ort unterbringen. Wegen seiner langen Ranken macht sich das Aztekenkraut gut in einem Ampel- Blumentopf. Die Ranken können auch geschnitten werden und Ableger liefern. Ernten kann man das ganze Jahr über.

Das Süßkraut enthält ätherische Öle, Kampfer (Campher) und Hernandulcin. Hernandulcin, benannt nach dem spanischen Arzt Francisco Hernández, der das Aztekische Süßkraut 1570 als Erster beschrieb, verleiht dem Aztekenkraut seinen süßen Geschmack. Hernandulcin übertrifft Zucker in Sachen Süße um das Fünfhundert- bis Tausendfache (Stevia ist nur 300 Mal so süß!), hat aber nur wenige Kalorien.

Verwendung des Aztekisches Süßkraut als Heilpflanze

Die Azteken nutzten es als Süßstoff und Heilmittel gegen verschiedene Beschwerden. Seine Hauptanwendung findet das Naturheilmittel bei Husten und Magen-Darm-Krankheiten. Es wirkt menstruations- und durchblutungsfördernd und regt eine schwache Verdauung an.

Wie Fenchel und Kümmel wirkt das Süßkraut schleimlösend und entzündungshemmend. Asthma, Bronchitis, Erkältung. Um diese Wirkung zu erzielen, bedient man sich am besten der Wurzel. Entweder man kaut frische Wurzel oder bereitet sich einen Kaltauszug mit lauwarmem Wasser. Die Blätter und Wurzeln können generell frisch und getrocknet angewandt werden.

Bei Magen-Darm-Problemen empfiehlt sich eine Tinktur aus den Blättern des Aztekenkrauts. Wer etwas Zeit hat, kann sich diese selbst aus den Süßkrautblättern und einem klaren Schnaps zusammenbrauen. Der minzige Nachgeschmack und der Fakt, dass Hernandulcin keinen Karies verursacht, machen es außerdem zum idealen Kandidat für Mundhygieneprodukte.

Zum Süßen greift man am besten zu den winzigen Knospen. Sie sind als Dushi buttons im Handel erhältlich. Die Blätter sind weniger süß und haben einen stärkeren Krautgeschmack. Um Tee zu süßen eignen sie sich aber gut. Ein paar Blätter Süßkraut im Tee ersetzen den Zucker und bereichern den Tee um ein minizig-meloniges Aroma. So ein Tee entspannt und wirkt tonisierend, sprich kräftigend. Dadurch wird die körperliche und geistige Fitness gesteigert.

Allgemein ist beim Genuss Vorsicht geboten. Bei längerer Anwendung oder übermäßigem Konsum können Nebenwirkungen auftreten, da der enthaltene Kampfer auf das zentrale Nervensystem und die Niere wirkt, in höheren Dosen auch auf das Atmungszentrum. Zu viel Kampfer kann Übelkeit, Atemnot, epileptischen Anfälle nach sich ziehen und auch psychoaktiv wirken. Dann führt Kampfer zu Amnesie, Verwirrtheit, Apathie, Panik und Déjà-vu-Erlebnissen. Schwangere Frauen und Nierenkranke sollten ganz vom Genuss des Süßkrauts absehen.

Aztekisches Süßkraut hilft außerdem bei folgenden Krankheiten:

  1. Asthma
  2. Atemnot
  3. Bronchitis
  4. Erkältungen
  5. Husten
  6. Koliken
  7. Verdauungsschwäche
  8. Verstopfung