Was ist Fabianakraut?
Das Fabianakraut ist in den chilenischen Anden zuhause, es wächst aber auch in den Bergen Patagoniens, Boliviens und Perus und ist in einigen Gegenden Brasiliens zu finden Es gedeiht bis zu einer Höhe von 3200 Metern und wächst als Strauch, der bis zu 2,5 Meter hoch werden kann, wobei seine Stängel dabei zunehmend verholzen. Das Fabianakraut gehört zur Familie der Solanaceae. Es ist an viel Sonne gewöhnt und benötigt zum Gedeihen nur wenig Wasser. Da die Pflanze Temperaturen bis zu – 13° Celsius verträgt, wird immer öfter auch versucht sie bei uns in Europa zu ziehen. Meist gelingt dies nicht, weil der Boden nicht trocken genug gehalten werden kann. Die Zweige des Fabianakrauts, welches in seiner Erscheinung sehr dem Heidekraut ähnelt, tragen winzige Blätter, und enthalten viel Harz. Es existieren verschiedene Sorten, die sich in ihrer Eignung als Heilpflanze kaum unterscheiden. Jedoch haben sie verschiedenfarbige trompetenförmige Blüten. Die einen sind weiß bis rosa, die hierzulande beliebteste Sorte trägt kräftig violette Blüten. Sie sind recht klein, kaum mehr als 10 mm lang, und sitzen an den Spitzen der Zweige. Bei uns blüht der Strauch von Mai bis Juni. Im gesamten Andenraum ist das Fabianakraut als Pichi Pichi bekannt. Es hat aber noch viele weitere Namen wie Tütenpflanze, Coa, Monte derecho oder Pichi romero. Schon seit langem wird die Pflanze von den Indianern Nordchiles genutzt. Sie wird verräuchert um böse Geister und Krankheiten zu vertreiben und auch als leichtes Rauschmittel verwendet.
Verwendung von Fabianakraut als Heilpflanze
Die getrockneten Zweigspitzen des Fabianakrauts sind dank ihres hohen Harzanteils ein gutes Räuchermittel. Es wird in kleinen Mengen inhaliert, um eine meditative Stimmung und Entspannung zu erzeugen. Kocht man die Zweige ab, hat der so gewonnene Sud eine starke Wirkung auf die Nieren. Sie werden angeregt und fördern die Entwässerung. Auch bei Entzündungen und Schmerzen im Urogenitalbereich wird der Sud verabreicht.
Blasenentzündungen können so behandelt werden. Traditionell verwendeten die Indianer das Fabianakraut zur inneren Reinigung. Da es außerdem eine wurmtreibende Wirkung haben soll, verabreichten sie das Fabianakraut auch ihren Nutztieren. Die Nutzung der Pflanze bei Zeremonien wird auf ihre Fähigkeit zurückgeführt, bei Inhalation leicht euphorische Zustände hervorzurufen. Jedoch ist das in ihr enthaltene Cumarin in größeren Mengen zu sich genommen gesundheitsschädlich. Es ist auch ein Inhaltsstoff des Waldmeisters und ebenso für seine Giftigkeit verantwortlich. Daher ist von der Anwendung des Fabianakrauts als Heilpflanze abzuraten. Gerade für Laien ist die Bestimmung einer angemessenen Dosierung schwierig. Um Blasenentzündungen und Nierenleiden zu behandeln, gibt es viele andere pflanzliche Alternativen. In der Homöopathie werden fertige Präparate angeboten, die Fabianakraut enthalten. Diese sind weit eher zu empfehlen.
Möchte man die Pflanze nur zum Verräuchern nutzen, sollte man auch hier darauf achten, nicht zu viel auf einmal zu nehmen. Hierzulande können Samen und Topfpflanzen erstanden werden. Die Zweige sollten zum Verräuchern jedoch erst getrocknet werden.
Fabiankraut hilft außerdem bei folgenden Krankheiten:
- Blasenentzündungen