Was sind Artischocken?

Heilpflanze Cynara scolymus L. in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Blähungen, Diabetes und Übelkeit eingesetzt. © Aurelio Wieser
Heilpflanze Cynara scolymus L. in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Blähungen, Diabetes und Übelkeit eingesetzt. © Aurelio Wieser

Die Artischocke (lateinisch Cynara cardunculus) ist eine distelartige Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie kann bis zu 2 Meter hoch wachsen, blüht violett und zählt mit zu den wichtigsten bekannten Heilpflanzen. Aus einer grundständigen Blattrosette bilden sich lange Stängel mit Blütenständen und verleihen der Pflanze ihr typisches Aussehen. Mehrere Ernten im Jahr sind durch die frühe Blütezeit der Pflanze möglich. Die Heimat der Pflanze ist der Mittelmeerraum, wo sie bereits seit tausenden von Jahren als Kultur- und Heilpflanze angebaut wird. Als Zutat arabischer Arzneien und Rezepten errang die Artischocke im Mittelalter bei uns Aufmerksamkeit. Anfangs wurden der Pflanze aphrodisische Eigenschaften zugesprochen und später, ca. ab dem 16. Jahrhundert wurde sie ebenfalls bei Leberbeschwerden eingesetzt. Im 20. Jahrhundert wurden die Bestandteile der Pflanze näher erforscht und die heilende Wirkung für die Medizin entdeckt. Im Jahr 2003 wurde die Artischocke zur Arzneipflanze des Jahres ernannt.

Vielen Menschen ist die Pflanze als Gemüse in der Küche bekannt und wird für viele Speisen verwendet. Zum Verzehr sind lediglich der Blütenboden und die fleischigen Blätter, in denen sich die meisten Heilstoffe befinden, geeignet.

Verwendung der Artischocke als Heilpflanze

Die Artischocke wird vor allem wegen der blutfettsenkenden Eigenschaften als Cholesterinspiegelsenker eingesetzt. Sie senkt die Cholesterol und Triglyceridwerte und verbessert das Verhältnis zwischen LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin. Der Pflanze wird ebenfalls eine positive Wirkung auf die Galle nachgesagt, da die Inhaltstoffe der Artischocke die Gallenbildung und den Gallenfluss unterstützen und fördern. Bei Verdauungsbeschwerden wie zum Beispiel Völlegefühl, Übelkeit oder Blähungen hilft sie durch vermehrte Bildung von Gallensaft und somit zur Regelung der Fettverdauung. Neben der positiven Wirkung auf die Galle und die Leber, regen die Bitterstoffe Cynarin und Chinasäurederivate die Tätigkeit der Organe an und sorgen dafür, dass Giftstoffe, die sich im Körper befinden, abgebaut und ausgeschieden werden können. Der Bitterstoff Cynarin entfaltet seine Wirksamkeit jedoch erst in höherer Ansammlung, sodass die Artischocke zu einem Extrakt verarbeitet werden sollte. Der Extrakt aus der Artischocke wirkt durch reichlich enthaltene Flavonoide, wie Leuteolin und Cynarosid, zudem antioxidativ und schützt die körpereigenen Zellen vor Freien Radikalen und damit vor vielen Krankheiten.

Als Heilpflanze wird die Artischocke nur innerlich als Extrakt oder als Tee eingenommen. Aus den Blättern der Pflanze kann ebenfalls ein Saft gepresst werden, sollte jedoch nicht in höherer Dosierung eingenommen werden. In vielen Fertigpräparaten, wie zum Beispiel Gallenmitteln, findet man Artischockenblätter als Bestandteil. Natürlich kann auch in regelmäßigem Abstand Artischocke gegessen werden, um eine heilende Wirkung zu erzielen. Getrocknete und zerstoßene Artischocke gibt es mittlerweile im Handel und kann als Zutat in Suppen und Saucen verwendet werden.

Bei Schwangerschaft sollte auf Präparate aus der Artischocke verzichtet werden, der Verzehr von Artischocken als Gemüse ist jedoch erlaubt. Bei Gallensteinen oder Verschluss der Galle sollte die Heilpflanze nicht angewendet werde, da sie die Produktion von Gallensaft anregt.

Die Artischoke hilft außerdem bei folgenden Krankheiten:

  1. Appetitlosigkeit
  2. Bauchschmerzen
  3. Bauchspeicheldrüse anregend
  4. Blähungen
  5. Blutzucker senkend
  6. Cholesterinablagerungen werden gelöst
  7. Diabetes
  8. Fettverdauung wird verbessert
  9. Gallenschwäche
  10. Gallensteine
  11. Hypercholesterinämie
  12. Leberschwäche
  13. Übelkeit
  14. verdauungsfördernd