Was ist Ackerwinde?

Heilpflanze Convolvulus arvensis in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Blähungen, Fieber und Verstopfungen eingesetzt. © Reikara
Heilpflanze Convolvulus arvensis in der Natur. Aus den Bestandteilen der Heilpflanze (Blätter. Wurzeln und Samen) können ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide gewonnen werden. Diese werden bei Krankheiten wie Blähungen, Fieber und Verstopfungen eingesetzt. © Reikara

Die Ackerwinde ist überwiegend in Europa zu finden und gehört zur Familie der Convolvulaceae. Sie bevorzugt zum Wachsen ein gemäßigtes Klima und einen stickstoffreichen Boden. Daher gedeiht sie bei uns oft auf Feldern, Beeten und Brachflächen. Als Windengewächs rankt sie sich mit Vorliebe an Zäunen und besonders auch Nutzpflanzen empor. Da sie schöne Blüten hat, erfreut dies oft Gartenbesitzer. Für Landwirte hingegen gilt die Ackerwinde als Unkraut, da sie mit Vorliebe auf Maisfeldern oder in Gemüsebeeten wuchert, wo sie, dank ihrer verzweigten Wurzeln, nur schwer wieder zu entfernen ist. Die Ackerwinde ist eine mehrjährige Pflanze und wächst sehr schnell. So können sich einzelne Ranken innerhalb weniger Stunden um eine andere Pflanze winden. Die Blätter der Pflanze laufen spitz zu und wachsen entlang der Stängel. Ihre Blüten sind leicht rosa und trichterförmig. Meist erblühen sie nur einen Tag lang, öffnen sich morgens mit der Sonne und schließen sich gegen Mittag. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und September. Um die Ackerwinde als Heilpflanze zu nutzen, kann man sie bei uns frei ernten, da sie keine geschützte Pflanze ist. Man kann alle Pflanzenteile verwenden: Wurzeln, Blätter und Blüten. In Reformhäusern und Apotheken lassen sich auch fertige Präparate erstehen. Leicht zu verwechseln ist die Ackerwinde mit der Zaunwinde, denn Blätter und Ranken scheinen nahezu identisch. Die Zaunwinde jedoch, hat wesentlich größere weiße Blüten. Da die Pflanze leicht halluzinogene Inhaltsstoffe hat, wurde sie Legenden nach auch zur Herstellung von Hexensalben verwendet.

Verwendung der Ackerwinde als Heilpflanze

Die Ackerwinde wirkt in erster Linie abführend und hilft bei Verstopfung. Traditionellerweise wird ihr außerdem eine positive Wirkung auf das Herz- Kreislauf- System nachgesagt. Die Wurzeln und ihr Wurzelharz sind in ihrer Wirkung besonders stark, denn sie konzentrieren besonders viele wirksame Bestandteile. Tees und Tinkturen aus der Wurzel sind galle- und harntreibend und können auch zur Senkung von Fieber eingenommen werden. Die Blätter haben eine etwas mildere abführende Wirkung, können aber auch gut bei Bauchschmerzen und Blähungen helfen. Außerdem wird ein Aufguss aus Blättern in der Volksheilkunde bei Menstruationsbeschwerden und sehr starken Regelblutungen empfohlen, da dieser dabei helfen kann, den Zyklus zu normalisieren. Die Ackerwinde ist daher auch im Volksmund als Frauenkraut bekannt. Die Blüten haben die schwächste Wirkung und empfehlen sich bei weniger ausgeprägten Symptomen. Generell sollte man bei der Einnahme von Ackerwindepräparaten beachten, dass die Pflanze leicht giftig ist und daher nur niedrig dosiert zu sich genommen werden sollte. Bekannt ist auch die äußere Anwendung von Tinkturen und Tees. Waschungen und Umschläge sollen dabei gegen offene Beine oder Hautgeschwüre helfen. Da die Ackerwinde allerdings hautreizend wirkt, ist die äußere Behandlung mit ihr eher umstritten. Bei Reizung wird die Durchblutung der Haut angeregt, was eine positive Wirkung auf den Heilungsprozess der Haut haben kann. Zu empfehlen ist diese Methode jedoch nicht.

Die Ackerwinde hilft bei folgenden Krankheiten:

  1. Blähungen
  2. Fieber
  3. Gallenschwäche
  4. Geschwüre
  5. Insektenstiche
  6. Menstruationsbeschwerden
  7. Offene Beine
  8. Schlecht heilende Wunden
  9. Verstopfung