Der lateinische Name „Tinnitus aurium“ bedeutet übersetzt etwa „das Klingeln der Ohren“ und beschreibt damit recht treffend das Symptom, was Tinnitus bei Betroffenen auslöst. Sie nehmen Geräusche wahr, die eigentlich gar nicht existieren. Dabei muss es sich nicht zwingend um ein Klingeln handeln. Art und Intensität des Geräusches sind individuell unterschiedlich, vom gleichbleibenden Piepsen bis zum Rauschen, Knacken oder Klopfen. Mit dem Alter nimmt die Zahl der Tinnituspatienten zu, in Deutschland ist mittlerweile etwa ein Drittel der Überfünfzigjährigen betroffen. Dabei ist nicht ganz klar, ob die Zahl der Patienten tatsächlich über die Jahre gestiegen ist, oder ob einfach mehr Betroffene einen Arzt aufsuchen. Es lässt sich zwischen dem akuten und dem chronischen Tinnitus unterscheiden. Ein akuter Tinnitus kann bis zu drei Monate andauern, bevor er wieder verschwindet. Im anderen Fall kann es sein, dass der Betroffen sein Leben lang mit dem störenden Geräusch leben muss. Ist jemand dauerhaft von Tinnitus betroffen, wird seine Lebensqualität stark eingeschränkt. Nicht nur, dass der Tinnitus lästig und sogar schmerzhaft werden kann, Patienten kommen oft nicht mehr richtig zur Ruhe und leiden an Schlafstörungen und Konzentrationsbeschwerden, welche mit der Zeit zu einer nicht unerheblichen seelischen Belastung führen. Um den Tinnitus in seiner Ausprägung nicht zu verschlimmern, müssen Betroffene außerdem viele Dinge beachten und sich vor zu großer Lärmbelastung und Stress schützen.
Wenn der Verdacht auf Tinnitus besteht, sollte daher auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Allgemein können aber auch viele natürliche Hausmittel und Tipps helfen, besser mit einem Tinnitus umzugehen oder diesem vorzubeugen. Gerade wer schon von einem vorübergehenden Geräusch betroffen war, sollte sich grundlegende Vorsichtsmaßnahmen angewöhnen.
Hausmittel, Tipps und Tricks die bei Tinnitus helfen
- Die Durchblutung und damit Anregung der Sinneszellen im Ohr muss verstärkt werden. Der Extrakt aus den Blättern des Ginko-Baumes, fördert besonders die Durchblutung von Gehirn und Ohren. Entsprechende Präparate sind in der Apotheke erhältlich.
- Ohrenschmalz sollte gründlich entfernt werden. Nutzen Sie hierzu keine Q-Tipps, diese schieben den Schmalz nur weiter in den Gehörgang hinein. Besser ist eine Spülung beim Arzt durchführen zu lassen.
- Stress fördert den Tinnitus. Versuchen Sie sich durch Entspannungsübungen oder Yoga gezielt zu entspannen.
- Tritt bei Ihnen ein Geräusch auf, nachdem Sie ihr Gehör besonderen Belastungen ausgesetzt haben, sollten Sie sofort mit durchblutungsfördernden Maßnahmen beginnen. Durch Tauchunfälle oder zu starke Lärmbelastung können die Ohrsinneszellen geschädigt worden sein und müssen sofort angeregt werden, um ein völliges Absterben zu vermeiden.
- Nehmen Sie dauerhaft ein Geräusch wahr, müssen Sie versuchen, sich abzulenken und ihre Gedanken nicht darauf zu konzentrieren. Planen Sie zum Beispiel gedanklich den kommenden Tag oder den nächsten Urlaub.
- Oft sind Verspannungen des Nackens und Probleme mit der Halswirbelsäule schuld am Tinnitus. Lassen Sie sich gezielt darauf untersuchen und versuchen Sie gegebenenfalls die Beschwerden zu lindern.
- Gerade bei absoluter Stille wird das störende Geräusch besonders deutlich wahrgenommen. Versuchen Sie sich mit angenehmen Tönen zu umgeben. Leise Hintergrundmusik oder auch das Plätschern eines Zimmerbrunnens können hilfreich sein.
- Der Genuss von Nikotin und Alkohol schaden dem Körper und somit auch den Sinneszellen im Ohr. Vermeiden Sie den Konsum also möglichst.
- Durch Akupressur kann die Durchblutung des Ohres gefördert werden. Legen Sie hierzu Zeige- und Mittelfinger direkt vor das Ohr und massieren Sie in kreisförmigen Bewegungen auf beiden Seiten gleichzeitig zum Ohr hin.
- Versuchen Sie möglichst Dauerlärm und gleichbleibende Geräuschbelastung zu vermeiden. Bei einem Discobesuch empfiehlt es sich, Ohrenstöpsel zu tragen. Auch wenn Sie auf der Arbeit mit viel Lärm konfrontiert sind, sollten Sie besonders auf den Gehörschutz achten.
- Da Tinnitus auch als Folge von Entzündungen entstehen kann, sollte man besonders darauf achten, diese zu vermeiden oder schnell zu behandeln. Gerade wenn schon vorübergehende Beschwerden aufgetreten sind, kann es durch Mittelohrentzündungen zu dauerhaften Problemen führen.