Scheidenpilz ? Wir zeigen dir wie du mit Hilfe von Kompressen, Kräutern, Ölen, Tees, Umschlägen, Wickeln und anderen Hausmitteln schon bald wieder fit bist! Fotolia © ag visuell
Scheidenpilz ? Wir zeigen dir wie du mit Hilfe von Kompressen, Kräutern, Ölen, Tees, Umschlägen, Wickeln und anderen Hausmitteln schon bald wieder fit bist! Fotolia © ag visuell

Eine Scheidenpilz-Infektion wird in den meisten Fällen durch den Hefepilz Candida albicans verursacht. Dieser ist auch beim gesunden Menschen auf Haut und Schleimhaut vorhanden, verursacht aber keine Beschwerden. Wenn das Immunsystem geschwächt oder die empfindliche Vaginalflora aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann der Pilz sich allerdings rasant vermehren und zu den typischen Symptomen wie Juckreiz, Rötungen und Schwellungen im Intimbereich führen. Auch weißer, krümeliger Ausfluss und ein fischartiger Geruch sind charakteristisch für einen Scheidenpilz. Gründe für eine Pilzinfektion im Intimbereich gibt es viele: Oft tritt sie nach der Einnahme von Antibiotika auf, da diese nicht nur schädliche Bakterien, sondern auch die im natürlichen Scheidenmilieu vorkommenden Mikroorganismen abtötet. Auch hormonelle Veränderungen beeinflussen die Zusammensetzung der Scheidenflora – in der Schwangerschaft und den Wechseljahren, aber auch während der Einnahme von Medikamenten, die den Hormonspiegel beeinflussen, treten Scheidenpilz-Infektionen daher gehäuft auf. Mangelnde Hygiene ist dagegen in den seltensten Fällen die Ursache einer Pilzinfektion, ganz im Gegenteil: Häufiges Waschen, Scheidenspülungen und parfümierte Hygieneartikel reizen die empfindliche Haut im Vaginalbereich und bieten Pilzen so einen idealen Nährboden. Darüber hinaus sorgen enge Unterwäsche und Textilien oder Slipeinlagen aus nicht atmungsaktiven Materialien für ein feucht-warmes Klima, in dem sich die Erreger sehr wohl fühlen und rege vermehren. Mit einem vernünftigen Maß an Hygiene und lockerer, luftdurchlässiger Kleidung lässt sich dem Scheidenpilz in vielen Fällen bereits wirksam vorbeugen. Falls du trotz entsprechender Vorsorge von Jucken und Brennen geplagt wirst, halten Homöopathie und Naturheilkunde viele wirksame Mittel bereit. Bringt die Selbstbehandlung innerhalb weniger Tage keine Besserung, solltest du zur weiteren Abklärung den Frauenarzt aufsuchen. Oft lässt sich eine Scheidenpilz-Infektion aber schon mit einfachen Mitteln wirksam bekämpfen: In der folgenden Aufstellung findest du eine Reihe von Hausmitteln, die sich seit vielen Jahren zur Behandlung einer Scheidenpilz-Infektion bewähren.

Hausmittel, Tipps und Tricks die bei Scheidenpilz helfen

  1. Frisches Gel oder reiner Saft aus der Aloe-Vera-Pflanze kann mehrmals täglich in die Scheide eingeführt Pilze und Bakterien abtöten und pflegt zudem die gereizte Schleimhaut.
  2. Naturjoghurt ist ein altbewährtes Mittel, um mit Hilfe von Milchsäurebakterien die Scheidenflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Der Joghurt wird dabei auf einen Tampon aufgebracht, der nach einigen Stunden wieder entfernt wird.
  3. Die Wirksamkeit des Joghurts kann durch die Zugabe von etwas Honig verbessert werden – Manuka-Honig ist als besonders heilungsfördernd bekannt.
  4. Kokosöl ist ebenfalls wirksam gegen Pilze und lindert den Juckreiz. Das Öl wird mehrmals täglich auf den äußeren Vaginalbereich aufgetragen.
  5. Eine ballaststoffreiche und weitgehend zuckerfreie Ernährung hilft, die Pilze „auszuhungern“. Erlaubt sind vor allem Vollkornprodukte, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Fisch und mageres Fleisch.
  6. Zum Würzen eignen sich hervorragend Kurkuma und Knoblauch, die beide als gute Anti-Pilz-Mittel gelten. Kurkuma kann auch als Zusatz ins Badewasser gegeben werden.
  7. Pilzhemmend wirkt auch Oregano-Öl: Eine kleine Menge wird mit Oliven- oder Kokosöl vermischt und zwei- bis dreimal täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen.
  8. Kräuterbäder können die Pilzinfektion zwar nicht heilen, aber die Beschwerden lindern. Gut geeignet sind Aufgüsse aus Salbei, Eichenrinde, Zinnkraut, Kamille oder Kapuzinerkresse.
  9. Auf regelmäßige Erholungspausen solltest du während der Erkrankung besonderen Wert legen. Ruhe wirkt sich positiv auf die Abwehrkraft aus, ein starkes Immunsystem kann eine Infektion besser bekämpfen.
  10. Übertriebene Hygiene schadet mehr als sie nützt. Klares Wasser und sanfte Reinigungsmittel zur Pflege des äußeren Intimbereichs reichen vollkommen aus, Scheidenspülungen sind in der Regel nicht notwendig.
  11. Damit die Infektion nicht immer wieder neu aufflammt, sollten Kleidung, Handtücher und Waschlappen möglichst heiß und unter Zusatz eines Hygienespülers gewaschen werden.
  12. Ein Scheidenpilz kann unter ungünstigen Umständen beim Geschlechtsverkehr an den Partner weitergegeben werden. Die Verwendung von Kondomen schützt vor einer Übertragung und einer neuerlichen Ansteckung, dem sogenannten „Ping-Pong-Effekt“.